Als Gewürz

Es ist die einfachste Art der Anwendung in der Küche. Die Kräuter werden entweder frisch (Schnittlauch, Petersilie…) oder getrocknet gebraucht. Das Trocknen der Pflanzen dient einzig der Haltbarmachung.

 

Zum Teeaufguss

Man unterscheidet zwischen Infus (frz.: infusion) und Dekokt (frz.: decoction), wobei der Infus die geläufigste Art der Teebereitung darstellt.

Infus: Die getrockneten Kräuter (=Teedroge*) werden mit siedendem Wasser übergossen, ziehen gelassen und durch ein Teesieb gegeben.

Dekokt: Die getrockneten Kräuter werden mit Wasser übergossen, zum Sieden erhitzt und noch einige Zeit gekocht und anschließend erst abgeseiht. Dieses Verfahren wird üblicherweise bei harten Teedrogen (Rinden, Wurzeln…) angewendet, damit die Wirkstoffe besser herausgelöst werden.

Zusätzlich können härtere Pflanzenteile auch mehrere Stunden, oder besser über Nacht, kalt angesetzt und ausgezogen werden, bevor sie danach kurz erhitzt und ziehen gelassen werden (Infus) oder noch länger gekocht werden (Dekokt).

Frisch geerntete Kräuter müssen nicht unbedingt getrocknet werden, um daraus ein Infus herzustellen. Da sie zu einem Großteil aus Wasser bestehen, sollte man jedoch entsprechend höher dosieren, um einen genießbaren Teeaufguss zu bereiten. Geschmacklich wird man sehr wohl einen Unterschied zwischen Frischpflanze und getrocknetem Kraut feststellen, da beim Trocknen einige Inhaltsstoffe chemischen Umwandlungen unterliegen können oder flüchtige Inhaltsstoffe (z.B. ätherisches Öl) zum Teil verloren gehen.

Als Tinktur

Die Mazeration ist die einfachste Art, eine Tinktur herzustellen. Für gewöhnlich werden hier 20 g getrocknete und sehr fein geschnittene Teedroge mit 100ml Weingeist (60-90%) in einem Weithalsgefäß übergossen, gut verschlossen und bei Zimmertemperatur (vor Sonnenlicht geschützt) 10 Tage lang ausgezogen. Während dieser Zeit sollte der Ansatz mindestens einmal täglich gut durchgeschüttelt werden. Am Ende wird die Flüssigkeit durch einen Filter gegeben und der Rückstand noch einmal gut ausgepresst. Die fertige Tinktur sollte nun in einer dunklen Glasflasche aufbewahrt werden.

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Tinktur wird eine homöopathische Urtinktur nahezu immer aus frischem Pflanzenmaterial hergestellt.

 

Als Ölmazerat

Die meist frischen Pflanzen werden mit einem fetten Öl (z.B. Olivenöl) übergossen und eine Zeit lang ausgezogen, bevor abgefiltriert wird. So wird auch das berühmte Johanniskrautöl oder Rotöl (lëtz.: Haartnolsueleg) hergestellt.

 

Als Presssaft

Im Reformhaus gibt es eine große Anzahl an Heilkräuter- oder Gemüsepresssäften, die für etliche Kuren angepriesen werden.

 

Als Sirup

Kräutersirup: Zur Bereitung eines Sirups können üblicherweise frische Kräuter mit gemahlenem Kandiszucker angesetzt und ausgezogen werden. Auf diese Weise wird der Fichtennadelsirup (lëtz.: Dennespetzensirup) bereitet. Im pharmazeutischen Bereich werden kräuterabhängig Auszüge hergestellt, in die Zucker meist warm eingerührt oder aber eine definierte Menge einer Tinktur mit Zuckersirup (Sirupus simplex) vermischt wird.

Früchtesirup: Himbeersirup, Holunderbeerensirup, Johannisbeerensirup, Kirschsirup.

 

*der Begriff „Droge“ ist nicht zu verwechseln mit ,,Rausch-oder Betäubungsmittel“, sondern wird allgemein in der Fachsprache für getrocknete Heilkräuter verwendet.