
Die Früchte enthalten ätherisches Öl mit den Hauptbestandteilen trans-Anethol und Fenchon, wobei Anethol einen eher süßlichen Geschmack aufweist, Fenchon hingegen bitter schmeckt. Dies erklärt den Unterschied zwischen Bitterem und Süßem Fenchel, die jeweils verschieden große Anteile davon enthalten.
Im pharmazeutischen Gebrauch bezieht sich die Anwendung, falls nicht anders angegeben, immer auf den Bitteren Fenchel.
Ferner enthalten die Früchte noch fettes Öl, Eiweiß, Phenolcarbonsäuren und Flavonoide.
Fenchel
Foeniculum vulgare MILL. ssp. vulgare var. vulgare – Bitterer Fenchel
Foeniculum vulgare MILL. ssp. vulgare var. dulce – Süßer Fenchel
Fenchelfrüchte haben eine schleimlösende Wirkung, weshalb sie bei Katarrhen der oberen Luftwege angewendet werden und nicht selten Bestandteil von Brusttees (oft in Kombination mit Anisfrüchten) sind. Kindern verabreicht man hierzu Fenchelsirup oder -honig.
Fencheltee hilft zudem bei Blähungen und gegen Völlegefühl und wirkt bei höherer Dosierung ebenfalls krampflösend. Kleinkindern gibt man ungesüßten Fencheltee gegen Bauchschmerzen.
Die Erfahrungsheilkunde gebraucht gelegentlich ein Dekokt aus den Fenchelfrüchten, um damit müde Augen zu befeuchten.
1 bis 2 Teelöffel frisch gequetschte Fenchelfrüchte mit 150 ml siedendem Wasser übergießen und 10-15 Minuten bedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Es ist ratsam, die Früchte unmittelbar vor Gebrauch in einem Mörser zu zerstoßen, um eine bessere Ausbeute des ätherischen Öles zu erlangen. 2-4 Tassen täglich zwischen den Mahlzeiten trinken.